Hallo Ihr Lieben,
im letzten Post hab ich ja schon gesagt, dass mir das bescheidene Wetter aufs Gemüt drückt. Und da gerade Kita-Ferien waren, haben wir uns kurzerhand aufgemacht: Der Sonne hinterher!!!
Eigentlich war es ein Plan, der schon letztes Jahr geschmiedet wurde. Emmas Patenonkel schwärmt seit nunmehr drei Jahren von Kroatien!. Wir hatten schon letztes Jahr nach den Sommerferien den Plan geschmiedet, wir mieten uns ein Wohnmobil und besuchen die Wahlfamilie eine Zeit lang im Urlaub. Die Sache mit dem Wohnmobil ansehen und aussuchen und dann auch noch ausleihen hat irgendwie keine Priorität gehabt und so waren dann auf einmal wieder Sommerferien und für uns war Kroatien eigentlich bisher nur die Kulisse für die Winnetou-Filme.
Bevor die Wahlfamilie jedoch selbst in den Urlaub aufbrach, ging es dann noch beim Verabschieden wie es so geht: Kommt doch einfach, wenn Euch das Wetter hier auf den Sender geht! Und so kam es, wie es kommen musste. Völlig spontan mit großem Überrumplungsfaktor haben wir dann dem Patenonkel gesagt, dass wir gerne kommen wollen würden. Gesagt, getan! Noch schnell ein paar wichtige Camping-Untensilien wie Zelt, Stühle und Tisch besorgt und neben allem möglichen Geraffel ging es dann auf nach Kroatien! Der Sonne hinterher! Zuhause sagte die WetterApp mindestens eine Woche fast 30°C und Sonnenschein pur an! Juchu!!! Da störte es uns auch nicht, dass die Anreise etwas anders verlief als geplant. Statt Zwischenübernachtung in Salzburg, wurde Dank Festspielzeit in Salzburg nur München-Süd. Am nächsten Tag schon kurz nach der Weiterfahrt Stau! Dann noch ein gesperrter Tunnel und diverse Umwege und Stauumfahrungen! Ein ganzer Tag im Auto, dafür aber abends endlich am Meer!!! Das Zelt aufgebaut und wie Conni (die Pixibuchheldin schlechthin für unser Räubermädchen) wunderbarst im Zelt geschlafen.
Zelten bei bestem Wetter ist was Feines. Wir haben es auch drei Nächte genossen. Tagsüber in dem schönsten und klarsten Wasser der Adria gebadet, die Seele baumeln lassen, den Geruch von Salzwasser und Sonnencreme auf der Haut genossen. Dann wechselte das Wetter. In der vierten Nacht zog ein Gewitter auf, welches ich in solch einem Ausmaß noch nie erlebt habe. Windstille, dafür aber so ein furchteinflößendes bedrohliches Grollen und Blitzen. Die Erde unter uns hat gebebt. Ich hab noch nie so viel Angst bei einem Gewitter gehabt… Irgendwann die Flucht nach vorn, zuerst ins Vorzelt, dann in den Wohnwagen vom Patenonkel. Angst um Leib und Leben ließen mich am ganzen Körper zittern. Irgendwann wieder zurück ins Zelt. Mittlerweile hatte das Gewitter ordentliche Regenfälle mitgebracht und wir blieben im Zelt nicht trocken. Wieder Rückzug – diesmal ins Auto. Wir haben die halbe Nacht im Auto verbracht und irgendwie versucht zu schlafen. Das Räubermädchen fand die ganze Sache sehr cool! Ich wäre am nächsten Tag ja sang- und klanglos wieder gen Heimat aufgebrochen, noch immer geschockt von den Naturgewalten am Meer. Das Zelt war altersschwach und den weiterhin angekündigten Regenmengen nicht widerstandsfähig. Zum Glück gab es noch ein freies Mobilehome, welches die nächste Zeit unser trockenes und Unwetter-sicheres Heim werden sollte!
Getrübt wurde unsere Flucht in die Sonne und ans Meer von einem Sturz mit drei Rippenbrüchen, die sich die angeheiratete Patentante zugezogen hatte. Letzendlich musste die Arme drei Nächte zwei Autostunden entfernt (Dank Küstenstraßen und Fähre) im Krankenhaus verweilen. Da merkt man erst wieder, wie gut wir hier in Deutschland eigentlich versorgt sind… Die Details, die uns aus dem Krankenhaus berichtet wurden, behalte ich lieber für mich…
Trotz aller Widrigkeiten war unsere Reise in den Süden eine runde Sache! Campen oder später dann die Variante Soft-Campen war ein Erlebnis, was wir sicherlich gern nochmal wiederholen werden. Ich habe richtig abgeschaltet – ich war tagelang offline und habe nichts vermisst. Das Räubermädchen war nachmittags und abends rechtschaffen müde – sie ist noch nie so viel gelaufen, wie in dieser guten Woche auf dem Campingplatz! Sie ist eine richtige Wasserratte und hatte totalen Spaß im Meer! Leider war ich so offline, dass ich Euch keine schönen Bilder zeigen kann.
Hier ein Familienschnappschuss aus einem Restaurant – draußen ging wieder mal die Welt unter, was man zum Glück nicht sieht.
Die Rückfahrt verlief komplikationslos, ab Stuttgart hatte uns der deutsche Sommer mit seinem Dauerregen wieder voll am Wickel… Bleibt noch zu sagen – unser Räubermädchen ist ein geniales Reisekind! Sie hat die Rückreise mit 1200 km ohne Zwischenübernachtung besser weggesteckt als wir Großen!
Und was ist die Moral von der Geschichte? Traut Euch und Euren Kids was zu, denn auch mit Kindern kann man noch spontan sein!
Das nächste Abenteuer kommt bestimmt! Und wenn es nur das Beobachten von Schnecken im Garten ist (hab ich eigentlich schon erzählt, dass ich neulich ne Nacktschnecke beim Verspeisen eines Regenwurms beobachtet habe?)!
Ich hab den Duft von Sonnencreme und Salzwasser auf der Haut abgespeichert und zehre die nächste Zeit davon!
In diesem Sinne,
Eure Oktoberind-Mama!